Bandscheibenvorfall gut therapiert
Spine.at klärt über Risiken und Behandlungsmöglichkeiten auf
Wien, am 30. September 2021. Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule, was nun? Wer kennt sie nicht, die lästigen Kreuzschmerzen, wie sie im Volksmund gerne genannt werden. Doch wann bemerkt man, dass es kritisch wird und was kann man dagegen tun? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich spine.at, die Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie, Tag ein Tag aus.
Bei welchen Symptomen wird es ernst
Bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule kann es zu Schmerzen im Rückenbereich kommen. Durch den Druck auf den eingeklemmten Nerv kommt es dabei zu typischen Schmerzausstrahlungen bis in die Beine. „Hierbei entscheidet sich, wie die neurologische Situation aussieht. Durch den Druck auf den Nerv kann es neben den Schmerzen zusätzlich zu einer Nervenschädigung kommen und eine Gefühlsstörung im Bein sowie auch eine Teillähmung im Bein verursachen. Als Hauptrisiko ist eine Blasen-Darmlähmung zu benennen. Dabei kommt es zu einer Gefühlsstörung im Genitalbereich. Spontanes Harn- oder Stuhlabsetzen ist dann für die Betroffenen nicht mehr möglich. Bei männlichen Patienten kann es bis zur kompletten Impotenz führen“, erläutert Dr. Helmut Hiertz, Vizepräsident der Österreichischen Wirbelsäulengesellschaft, FA f. Neurochirurgie, die häufigsten Symptome eines Bandscheibenvorfalls in der Lendenwirbelsäule.
Die Lösung des Problems
Erkennen PatientInnen eine oder mehrere dieser Beschwerdesituationen, so sollte die radiologische Abklärung durch Röntgen und Magnetresonanztomographie
(MRT) erfolgen. Anschließend wird mit den Betroffenen ein passender Therapieplan erstellt. „Solange keine neurologischen Ausfälle wie Lähmungen vorhanden sind, ist für acht bis zwölf Wochen eine konservative Therapie zu empfehlen. Diese beinhaltet eine Schmerztherapie in Tabletten- oder Infusionsform, eine physiotherapeutische Behandlung sowie eine dreimalige Infiltrationstherapie der betroffenen Areale unter Bildverstärkung durch Röntgen,
Computertomografie oder Ultraschall.“, erklärt Dr. Helmut Hiertz die Vorgehensweise. Eine operative Therapie ist somit erst dann notwendig, wenn trotz der konservativen Therapie keine Besserung eintritt und die Lebensqualität weiterhin beeinträchtigt wird.
Ein besonderes Augenmerk sollte allerdings auf neurologische Ausfälle wie Beinschwäche, Blasen-Darmstörung oder Potenzstörung gelegt werden, da in diesen Fällen eine Operation umgehend erforderlich ist. Die Behandlung durch eine Operation ist in geübter Hand ein Routineeingriff und stellt insbesondere für österreichische FachärztInnen kein Problem dar. Zudem liegt die Besserungsrate nach einer Operation bei 80 % bis 90 %. Das Ausmaß der Folgeerscheinungen von Wirbelsäulenerkrankungen wird deutlich reduziert. Typisch dafür sind depressive Verstimmungen und soziale Probleme durch Krankenstände und den damit verbundenen möglichen Verlust des Arbeitsplatzes. Auf www.spine.at findet man alle Kontaktinformationen zu den Wirbelsäulenspezialisten.
Rückfragehinweis:
APACE Media
Lisa Liegl
Head of Marketing & Communications
Spine.at
Seit 1998 existiert in Österreich eine Gruppe von Orthopäden, Neurochirurgen und Traumatologen mit besonderem Interesse an Wirbelsäulenchirurgie. In dieser Gruppe entstand der Wunsch nach Institutionalisierung und auch Erweiterung dieses Tätigkeitsbereiches durch Gründung einer Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie. Diese fördert die Wirbelsäulenchirurgie als wichtiges Teilgebiet der entsprechenden Fachgebiete und dessen wissenschaftliche Fortentwicklung der Wirbelsäulenchirurgie. Ebenso im Fokus steht die Ausbildung auf diesem Gebiet sowie die Knüpfung und Erhaltung internationaler Kontakte.
Ein umfassendes Expertenverzeichnis von Wirbelsäulenchirurgen in Österreich finden Sie hier.