Neue minimalinvasive Operationsmethode für Halswirbelbruch
Schnelle Wiederherstellung der Beweglichkeit und Lebensqualität
Brüche des 2. Halswirbelkörpers kommen insbesondere im höheren Alter sehr häufig vor. Diese Brüche (Abb. 1) sind sehr schmerzhaft und führen unbehandelt zu einer starken Herabsetzung der allgemeinen Beweglichkeit und dadurch auch der Lebensqualität der Patienten. Die Einschränkungen gehen oft so weit, dass betagte Patienten kaum noch das Bett verlassen können. Daraus resultierend folgt eine rasche Verschlechterung des Allgemeinzustandes durch meist entstehende Lungenentzündung welche zu einer stark erhöhten Sterblichkeit führen kann. Bei einem geringen Anteil der Patienten kann die Instabilität der oberen Halswirbelsäule zu der Entstehung von Querschnittlähmung beitragen oder im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Erfreulicherweise ist ein Großteil dieser Frakturen stabil und kann durch die Anwendung von Orthesen behandelt werden. Instabile Brüche müssen jedoch operativ stabilisiert werden. Eine Stabilisierung von vorne mit Schrauben ist aufgrund der schlechten Knochenqualität aufgrund von Osteoporose im hohen Alter oft nicht möglich. Eine Versteifung des ersten mit dem zweiten Halswirbelkörper wäre hier die beste Behandlungsmethode. Diese Operation ist jedoch aufgrund der hohen Invasivität für ältere Patienten aber sehr belastend und daher oft nicht durchführbar.
Eine relativ neue Operationsmethode ist die sogenannte „minimalinvasive C1/C2 Arthrodese“. Diese Methode, die dem höchsten und neuesten Stand der Praxis entspricht, ermöglicht die notwendige Stabilität in Kombination mit der gewebsschonenden Schlüsselloch-Technik. Dabei wird die Stabilisierung des Wirbelkörpers mit 2 Schrauben erreicht. Die komplette Operation ist nur minimal invasiv, da sie komplett durch ca. 1 cm lange Hautschnitte abgeschlossen werden kann (Abb. 2 & 3). Die Vorteile dieser Operationsmethode sind der wesentlich geringere Blutverlust und die deutliche Schonung des Gewebes sowie die kürzere Operationsdauer. Diese Vorteile führen dazu, dass Patienten im hohen Alter ohne größere Belastung operativ versorgt und möglichst rasch mobilisiert werden können.
Abb. 1 – Fraktur des 2. Halswirbels
Abb. 2 – Einrichtung des Bruches
Abb. 3 – Schraubenfixation
Copyright © Bilder Prof. Kambiz Sarahrudi
Rückfragehinweis:
Prof. Kambiz Sarahrudi
Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
1. Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie (spine.at)
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